Das militärische Geschehen in Delmenhorst in der NS-Zeit von 1933 bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939


Garnisonschronik Delmenhorst

Ereignisse 1933 - 1939

Datum:

Ereignis:

 1934

Auf einem militärischen Übungsgelände südlich der Stadt wird von der NSDAP ein Flugfeld eingerichtet.

 03. April 1934

In einem Vertrag zwischen der Stadt und dem Reichsfiskus wird festgelegt, dass die Südschule am Brendelweg sowie angrenzende Landflächen für ein Barackenlager unentgeltlich genutzt werden können.

 16. Mai 1934

In einem weiteren Vertrag zwischen der Stadt und der Wehrkreisverwaltung wird die Errichtung der Caspari-Kaserne festgelegt.

 Sommer 1934

Der Baubeginn der Caspari-Kaserne im Stadtteil Deichhorst erfolgt. Die Kasernengebäude werden nach der sog. Heeresbaunorm errichtet.

 

 02. November 1934

Da Delmenhorst die eigene Wirtschaftskraft steigern wollte, wurde am 2. November 1934 ein Garnisionsvertrag zwischen Delmenhorst und dem Reichsfiskus geschlossen. Dieser Vertrag sieht vor, dass für das zu verlegende Infanterie-Bataillon bis zum Jahr 1938 Schießstände, Munitionsbunker, Dienst-/Wohngebäude und ein Stall-/Waschküchen- und Garagengebäude errichtet werden müssen. Für diese Vorhaben wurden ca. 8 Hektar westlich des Waldes im Norden von Schlutter zur Verfügung gestellt. 

 03. November 1934

In einem Vertrag zwischen der Stadt und der Wehrkreisverwaltung wird die Nutzung des Geländes für das Barackenlager Düsternort geregelt.

 

 07. Dezember 1934

Der Delmenhorster Stadtrat ermächtigt den Stadtmagistraten, bis zu 300 ha in der Lether und Horstedter Heide für einen Truppenübungsplatz zu erwerben.

 19. Dezember 1934

Der Magistrat der Stadt genehmigt den Pachtvertrag mit dem Wehrkreisverwaltungsamt VI über die Knabenschule am Kirchplatz. Dort wird das Wehrmeldeamt sowie eine Heeresfachschule untergebracht.

 Winter 1934

Im Barackenlager Düsternort beginnt der Aufbau des Stammpersonals des zukünftigen Ergänzungsbataillons 58.

 04. Januar 1935

Das neue Barackenlager in Düsternort wird eingeweiht und das Ergänzungsbataillon 58 beginnt mit seinen drei Kompanien den Ausbildungsbetrieb (Ausbildung sog. Achtwochensoldaten). Aufgrund der noch fehlenden Wehrhoheit des Deutschen Reichs erfolgt dies nicht öffentlich.

 17. März 1935

Der erste öffentliche Auftritt der Wehrmacht zum Heldengedenktag in der Stadt erfolgt. Oberstleutnant Herrlein, Kommandeur des Ergänzungsbataillons und Standortältester, hält eine Rede auf dem Marktplatz.

 April 1935

In Adelheide, das zu diesem Zeitpunkt noch zu Ganderkesee gehörte, erfolgt der Baubeginn für einen neuen Fliegerhorst. Errichtet werden diverse Bauten sowie eine Landebahn auf Grasnarbe.

 01. September 1935

Adelheide wird in das Stadtgebiet von Delmenhorst eingemeindet.

 01. Oktober 1935

Die militärische Territorialgewalt in der Stadt sowie im Bezirk geht auf den Befehlshaber des Wehrkreiskommandos X in Hamburg über.1

 03. Oktober 1935

Der erste Bauabschnitt der Caspari-Kaserne wird eingeweiht. Das I. Bataillon und die 13. Kompanie des Infanterieregiments 65 werden aus der Kaserne am Neustadtswall in Bremen verlegt. Es erfolgt eine offizielle Begrüßung durch die Stadt.

 

 1936

Heinrich Focke und der Kunstflugweltmeister Gerd Achgelis gründen in HOYKENKAMP bei Delmenhorst
die Firma Focke,Achgelis und Co GmbH mit Beteiligung der Weser Flugzeugbau GmbH Hoykenkamp.

Heinrich Focke konstruiert den ersten flugfähigen und voll steuerbaren Hubschrauber der Welt, den Focke-Wulf Fw 61.

 09. März 1936

Richtfest auf dem Fliegerhorst in Adelheide. Gleichzeitig finden die ersten Landungen auf dem Flugfeld statt.

 02. April 1936

Die I. Gruppe des Kampfgeschwaders 254 wird mit der Eisenbahn in den neuen Fliegerhorst in Adelheide verlegt und weiht diesen ein. Ausgerüstet ist die Gruppe mit Ju52 Behelfsbombern.

 07. Mai 1936

Ein Offizierskasino wird an der Oldenburger Straße eingeweiht.

 18. Mai 1936

Baubeginn für die Militärbadeanstalt „Mili" im Delmegrund

 28. Juli 1936

Vertrag zur Anlage eines Munitionsdepots und eines Schießstandes in Schlutter

 27. September 1936

Die Caspari-Kaserne wird fertiggestellt. Mit der Verlegung des Regimentsstabs, des II. Bataillons und der 14. Kompanie des Infanterieregiments 65 aus Bremen ist die Kaserne voll belegt.

 Oktober 1936

Umbenennung Ergänzungsbataillon 58 in Ergänzungsbataillon Infanterieregiment 65

 08. März 1937

Auf dem Neuen Markt findet die Fahnenübergabe an die dritte Gruppe des Kampfgeschwaders Boelcke statt.1

17. Juli 1936 bis 01. April 1939

Das Kampfgeschwader 27 "Boelcke", dessen dritte Gruppe in Delmenhorst liegt, ist am völkerrechtswidrigen Einsatz der "Legion Condor" im spanischen Bürgerkrieg beteiligt. Dabei sollen auch in Delmenhorst ausgebildete Piloten eingesetzt sein. Die Kampfhandlungen der "Legion Condor" schließen die Bombardierung der Stadt Guernica am 27. April 1937 ein.

Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Legion_Condor, https://de.wikipedia.org/wiki/Luftangriff_auf_Guernica, http/www.baskultur.info/geschichte/dt-spuren/100-legion-condor,  Delmenhorst in den Kriegs- und Nachkriegsjahren, Verlag Rieck & Co. KG  2000 , ISBN 3-929794-68-0

 06. März 1938

Auf dem Fliegerhorst Adelheide wird ein Großflugtag zu propagandistischen Zwecken veranstaltet. Die Bevölkerung zeigt in großem Umfang Interesse. Die Oldenburgische Staatszeitung berichtet im Sinne der Propaganda.

 

Quellenangaben:

1 Stadt Delmenhorst: Berichte der Stadtverwaltung 1945-1983
2 https://de.wikipedia.org/wiki/Schlutter (Ganderkesee)

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